Reiseziel

Tafilalet

Riesiges Oasengebiet von Erfoud bis Rissani
Fossilien aus dem Urzeitalter
Alter Karawanen-Stützpunkt
Malerisches Ziz-Tal

Palmenoase vor der Sandwüste

Das Tafilalet, das größte zusammenhängende Oasengebiet des Landes, erstreckt sich von Erfoud über Rissani bis zu den Sanddünen des Erg Chebbi. Geschichtlich spielte die Region eine wichtige Rolle als Handelszentrum für Karawanen, heute ist sie touristischer Ausgangspunkt für Oasen- und Wüstentouren.

Erfoud, heutige Hauptstadt des Tafilalet, war einst Umschlageplatz für Gold und Sklaven. Doch bekannter ist sie für ihre reichen Fossilienfunde. Die umliegenden Steinbrüche bergen versteinerte Meerestiere aus dem Zeitalter des Devons, als ein Flachmeer die Region bedeckte. Aufpoliert oder zu Souvenirs verarbeitet können Sie die Fossilien in zahlreichen Geschäften, kleinen Werkstätten und an der Straße kaufen.

Einen guten Blick über die Oase haben Sie von dem Fort Bordj Est auf dem Djebel Erfoud. Davor breitet sich die Palmenlandschaft über 30 Kilometer bis zum Rande der Sandwüste aus. Dort liegt das hübsche Oasendorf Rissani mit seinen rosa Lehmhäusern. Hinter dem reich verzierten Stadttor schlendern Sie durch das Ksar Abouam, die befestigte aus Lehm erbaute Altstadt Rissanis. Am Horizont erheben sich bereits die Sanddünen.

Auf den Feldern wird typische Oasenwirtschaft mit altbewährtem Bewässerungssystem betrieben. So wachsen in der unwirtlichen Gegend Dattelpalmen, Obstbäume und Gemüse in mehreren Stockwerken. Der 20 Kilometer lange Circuit Touristique führt Sie durch die Palmenhaine, nebenbei passieren Sie mehrere schöne Ksur.

esel-parkplatz am markt von rissani

Sind Sie an einem Sonntag in Rissani, sollten Sie unbedingt den lokalen Markt besuchen. Er findet in etwas geringerem Umfang auch am Dienstag und Donnerstag statt. Auf dem Markt feilschen die Händler teils noch wie vor Jahrhunderten um Schafe, Ziegen und Hühner.

Am Rande befindet sich der Parkplatz der Nomaden. Hier parken keine Autos, sondern Esel und Kamele. Zwar wird der Platz längst nicht mehr so intensiv genutzt wie früher, er ist aber noch immer malerisch.

errachidia und ziz-tal

Ein weiterer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Oasen und Wüste ist die Universitätsstadt Errachidia. Die Stadt liegt etwas weiter von der Sahara entfernt an den Ausläufern des Hohen Atlas.
Aus Errachidia besuchen Sie das malerische Ziz-Tal, den Hassan-Abdhakhil-Stausee oder die Blaue Quelle von Meski. Über mehrere Steinbecken fließt das Wasser in die Gärten der Oasen. In dem größten Becken können Sie ein Bad nehmen.

fossilien in erfoud

Die Menge und Größe der Fossilienfunde aus dem versteinerten Korallenriff bei Erfoud sind gewaltig. Teils sind sie zu ganzen Tischplatten, Brunnen oder Waschbecken verarbeitet, die Sie selbst in kleinen und einfachen Unterkünften bestaunen können. Im Gestein lassen sich Meerestiere wie Tintenfische, Seelilien, Schnecken und andere interessante Einschlüsse entdecken.

Beim Kauf besonders schöner und großer Exemplare, geben Sie auf Fälschungen acht. Einige entpuppen sich beim genaueren Hinsehen als geschickte Steinmetzarbeiten. Unbedingt abzuraten ist vom Kauf antiker Steinbeile und Pfeilspitzen, deren Ausfuhr aus Marokko verboten ist.

himmelstreppe: kunst in der wüste

Mitten im Nirgendwo der Wüste ragt die aus Lehmziegeln gefertigte Treppe 16 Meter in den Himmel. Das berühmte Kunstwerk des deutschen Künstlers Hanssjörg Voth und seine weiteren Objekte „Goldene Spirale“ und „Stadt des Orions“ sind allerdings nicht ganz einfach zu besichtigen. Die Anreise ist kompliziert und der Zugang zu den Kunstwerken, inzwischen vom marokkanischen Staat bewacht und verwaltet, war 2019 für Individualreisende nicht möglich.