Marokko: Land und Leute entdecken

  • Reiche Kultur der Berber & Araber
  • Gegensätzliche Naturräume
  • Land und Leute: Spuren einer bunten Geschichte
  • Schmackhafte Küche & kunstvolles Handwerk

Berber und Araber, schneebedeckte Gipfel und fruchtbare Ebenen, grüne Oasen und trockene Wüste, Einflüsse der Kolonialzeit und Jahrhunderte alte Traditionen – Marokko ist kontrastreich und überraschend vielfältig. Mit unseren Informationen über Land und Leute in Marokko tauchen Sie tiefer in die einzigartige Kultur ein.

Bevölkerung
Marokkos Bevölkerung, rund 36 Millionen Menschen, besteht vor allem aus zwei großen Gruppen: Berbern und Arabern. Daneben lebt im Land eine schwarze Minderheit (Haratin), überwiegend Nachfahren von eingeführten Sklaven.

Berber in Marokko
Marokkos Berber, die sich selbst als Amazigh (Imazighen) bezeichnen, setzen sich aus verschiedenen Völkern mit unterschiedlichen Kulturen und Sprachen zusammen. Sie besiedeln oft den ländlichen Raum, viele leben als Halbnomaden oder einfache Bauern in den Bergen. 

Die Amazigh stellen die ursprüngliche Bevölkerung des Landes und einen Großteil der Menschen in Marokko. Während des Protektorats und der späteren Monarchie unterdrückt, sind sie bis heute nicht gleichgestellt. Doch seit einigen Jahren wird das Erbe der Berber zunehmend anerkannt, unter anderem mit der Aufnahme der Sprache Tamazight als Unterrichtsfach in Schulen oder als zweite offizielle Landessprache. 

Das Streben nach gleichen Rechten geht mit einer Diskussion um die Bezeichnung Berber einher. So bevorzugen die Ethnien selbst den Begriff „Amazigh“ (Freie Menschen). Das mitunter als abwertend verstandene, vom griechischen Wort barbaros (Barbaren) abgeleitete „Berber“ lehnen einige ab. Ursprünglich bezeichneten die Römer neutral alle Fremden als „barbaros“. 

Uns ist ein respektvoller Umgang und die gleichberechtigte Stellung der Amazigh auf all unseren Reisen im Land Marokko sowie die Aufklärung an dieser Stelle wichtig. Wie auch im allgemeinen Sprachgebrauch, verwenden wir zur besseren Verständlichkeit in unseren Texten den Begriff Berber. Wir verfolgen die Thematik und tauschen uns mit unseren Freunden in Marokko, darunter einige Amazigh, aus, um gegebenenfalls eine Anpassung vorzunehmen. 

Araber in Marokko
Die Araber erreichten Marokko in mehreren Wellen während der Islamisierung ab dem 7. Jahrhundert. Araber leben heute oft in größeren Städten und stellen einen bedeutenden Teil der einflussreichen, gehobenen Schichten. 

Inzwischen verschwimmen die Grenzen zwischen Arabern und Berbern zunehmend und viele Amazigh leben arabisiert.

Amts- und Handelssprachen
Offizielle Amtssprache in Marokko sind Arabisch und das marokkanische Tamazight, eine Berbersprache. Französisch ist als Handels- und Bildungssprache für eine gehobene Laufbahn nahezu unabdingbar und wird von einem Großteil der Marokkaner gesprochen.

Gesprochene Sprachen
90 Prozent der Marokkaner sprechen Darija, einen umgangssprachlichen Dialekt des Arabischen. Neben der arabischen Grundstruktur ist Darija stark von Berbersprachen beeinflusst. 

30 bis 40 Prozent der marokkanischen Bevölkerung verständigen sich in Berbersprachen. Diese unterscheiden sich regional, wobei in Marokko vor allem die drei Sprachen Tamazight (Mittlerer Atlas), Tachelhit (Südwesten) und Tarifit (Rifgebirge) vorherrschen. 

Neben dem Französischen spielt im Norden Marokkos Spanisch eine größere Rolle im Sprachgebrauch. 

Religion
Der Islam ist Staatsreligion in Marokko und fast die komplette marokkanische Bevölkerung besteht aus bekennenden Muslimen. Rund ein Prozent der Menschen gehören dem Christentum an und eine Minderheit von 0,1 Prozent dem Judentum. 

Land und Leute: Marokkos Alltagsleben
Der Islam bestimmt mit Festen und Feiertagen, täglichen Gebeten und religiösen Regeln den Lebensrhythmus in Marokko. Sozial hat die Familie eine hohe Stellung. Auf dem Land gestaltet sich das Zusammenleben oft in der Großfamilie, bei den Berbern auch in Sippen. 

Traditionell leben mehrere Berbersippen in Lehmdörfern zusammen. 
Mit ihrer Baukunst in Kasbahs und Ksur, alten Traditionen und überlieferter Berbermusik tragen die Amazigh maßgeblich zum kulturellen Reichtum im Land Marokko bei. 

Frauen in Marokkos Gesellschaft
Die Reform des Familiengesetzes im Jahr 2004 war ein wichtiger Schritt zur Angleichung der Rechte der Frauen. Seitdem ändert sich auch das Bewusstsein in der marokkanischen Gesellschaft, doch nur langsam und Marokko bleibt von der Gleichstellung noch weit entfernt. Besonders betroffen sind alleinerziehende Frauen und deren uneheliche Kinder, die oft verstoßen werden. Mit unserem Marokkobewahren-Fonds unterstützen wir genau diese Gruppen.

Marokkos Küche gehört zu den vielfältigsten der Welt. Aromatische Gewürze wie Kümmel, Koriander, Ingwer oder Safran mischen sich mit frischen Kräutern, heimischem Gemüse oder süßem Trockenobst sowie Einflüssen aus dem Mittelmeerraum und Arabien. 

Zu den bekanntesten Gerichten Marokkos gehören:

  • Couscous: Marokkos Nationalgericht besteht aus Hartweizengries, serviert mit Gemüse und/oder Fleisch in unterschiedlichen Varianten.
  • Tajine: Das landestypische Gericht gart lange Zeit im traditionellen, spitz zulaufenden Tongefäß. In den Topf kommen vielfältige Variationen mit Fleisch, Fisch und Gemüse. 
  • Harira: Die traditionelle Fastensuppe essen Muslime während des Ramadans zum Fastenbrechen als erstes Gericht. Sie besteht aus Fleisch, Linsen, Erbsen, Tomaten, Kräutern und Gewürzen.
  • Mechoui: Vor allem zum Opferfest gibt es diesen marokkanischen Festtagsbraten – ein am Spieß oder im speziellen Ofen im Ganzen gebratener junger Hammel oder Lamm. 
  • Pastilla: Die Pastete, gefüllt mit Rosinen, Mandeln und Taubenfleisch (heute oft Hühnerfleisch), kommt aus der Region von Fès . 
  • Beghrir: Die kleinen Pfannkuchen aus Griesteig essen Marokkaner gerne zum Frühstück. 
  • Minztee: Das Nationalgetränk ist heute aus Marokko nicht mehr wegzudenken. Zur Begrüßung wird dazu süßes Gebäck (Patisserie) gereicht.

Islamisierung & wechselnde Herrscher
Eroberung, Herrschaft und Niedergang – eine Abfolge, die sich durch die wechselhafte Geschichte Marokkos bis zur Kolonialzeit zieht. Bereits in der Antike fielen Phönizier, Römer und Vandalen in das ursprünglich von berberischen Stämmen besiedelte Land ein. Die später eindringenden Araber prägten Marokkos Kultur mit der Ausbreitung des Islams maßgeblich. 

Es folgten verschiedene Dynastien der Berber und Araber bis 1663 die Alawiten die Macht übernahmen. Noch heute regiert der direkte Nachkomme Mohammed VI. das Land. 

Kolonialzeit und Unabhängigkeit
Im 19. Jahrhundert versuchten sowohl Frankreich, Spanien, Großbritannien als auch Deutschland Interessen in Marokko geltend zu machen. Gegen Aufstände von Berbern und Arabern gewann Frankreich schließlich die Oberhand und erklärte am 30. März 1912 fast ganz Marokko zum französischen Protektorat. Lediglich Nordmarokko fiel unter spanische Kontrolle. Sowohl der spanische als auch der französische Teil Marokkos erlangten 1956 die Unabhängigkeit

Das Königreich Marokko
Nach der Autonomie leitete König Mohammed V. die Monarchie Marokko. Die Nachfolge trat 1961 sein Sohn Hassan II. an. Unter ihm standen Kontrolle, Willkür, Korruption und Verletzungen der Menschenrechte an der Tagesordnung. Mit dem neuen König, seinem Sohn Mohammed VI., setzte seit 1999 ein Wandel ein. Wirtschaftliche, politische und soziale Reformen begannen. 

Landwirtschaft
Auch wenn ein Wandel zum Industrie- und Dienstleistungssektor einsetzt, leben in Marokko derzeit über 40 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Oft sind es kleinteilige, traditionelle landwirtschaftliche Methoden und Bewässerungswirtschaft die ein spärliches Auskommen erwirtschaften. Wichtige landwirtschaftliche Produkte sind neben Getreide und Zitrusfrüchten Oliven, Datteln, Safran und das einzigartige Arganöl. 

Tourismus
Mit über 10 Millionen Touristen pro Jahr gehört Marokko zu den wichtigsten Reisezielen in Afrika und der Tourismus zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen des Landes. Marokko forciert das weitere Wachstum der Branche und investiert zum Beispiel in den Badetourismus sowie den Ausbau eines nachhaltigen Tourismus im ländlichen Raum.

Kunsthandwerk
Alte Handwerkstechniken sind in Marokko lebendig und bereichern jede Reise. In handwerklich spezialisierten Vierteln der Souks sehen Sie Schreiner, Weber, Kunstschmiede und Töpfer bei der Arbeit. Die Produkte richten sich vorrangig an den alltäglichen Gebrauch, doch sind die kunstvollen Objekte auch authentische Souvenirs. Und die Übernachtung in einem mit marokkanischem Kunsthandwerk prächtig gestalteten Riad macht Ihre Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. 

Wirtschaftliches Wachstum & soziale Lage
Neben Landwirtschaft und Tourismus sind Phosphat sowie Geldzuflüsse von Marokkanern aus dem Ausland wichtige Devisenquellen des Landes. Marokkos Wirtschaft wuchs in den Jahren vor der Corona-Krise beträchtlich. Die Nähe zu Europa und der Ausbau regenerativer Energien geben optimistische Perspektiven für einen weiteren Aufschwung.

Doch nicht jeder profitiert von diesem Wachstum. Gerade im ländlichen Raum hat sich an der unzureichenden Situation vieler Menschen in Marokko wenig geändert. Zwar sinkt die offizielle Armut, doch leben weiterhin zahlreiche Landbewohner von weniger als 7 Euro pro Tag – dem staatlich festgesetzten Mindestlohn im Agrarsektor. Abgelegene Orte sind nach wie vor nicht ans Stromnetz angeschlossen und unzureichend mit Wasser versorgt.  

Aufgrund des hohen Anteils des informellen Sektors ist es schwierig Aussagen über das Lohnniveau zu treffen, daher nur einige Beispiele: Ein Kellner in einem Restaurant verdient in der Regel weniger als 300 Euro brutto pro Monat, ein Lehrer an einer marokkanischen Schule kann mit knapp 550 Euro rechnen.

Stellung des Königs
Vor dem Hintergrund des Arabischen Frühlings in Nordafrika im Jahr 2011 hat König Mohammed VI. den Weg zur parlamentarischen Monarchie eingeschlagen. Tatsächlich bleibt Marokko bis heute eine konstitutionelle Monarchie, in der König Mohammed VI. als weltliches und geistliches Oberhaupt weitreichende Kompetenzen besitzt. 

Soziale Probleme
Trotz ambitionierter Wirtschaftspolitik und Maßnahmen zum modernisierten Staat ist die Arbeitslosigkeit, vor allem in der jungen Bevölkerung und bei Frauen, hoch. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter. Politische Verfolgung, Presse- und Meinungsfreiheit sowie Korruption bleiben kritische Themen.

Westsahara-Konflikt
Außenpolitisch ist der Konflikt um das Gebiet der Westsahara bis heute nicht geklärt. Während Marokko das ehemals zum spanischen Einflussbereich gehörende Territorium für sich deklariert, strebt die Polisario die Unabhängigkeit an. Nach abgerungener Waffenruhe scheinen die Auseinandersetzungen um die Westsahara (nicht Bestandteil unserer Reisen) wieder anzufachen. 

Kontrastreiche Landschaft
Von fruchtbaren Ebenen und grünen Oasen, über die bewaldeten Hänge des Rifgebirges und die schneebedeckten Gipfel im Atlas, bis in die Stein- und Sandwüste der Sahara – Marokkos Landschaften sind unglaublich vielfältig. Strandliebhaber verwöhnt das Land mit seiner langen Küstenlinie an gleich zwei Meeren – dem Mittelmeer und dem Atlantischen Ozean.

Atlasgebirge als Klimascheide
Am Atlasgebirge, das sich quer durch das Land zieht, scheidet sich das Wetter. Nördlich der Gipfel des Hohen Atlas gehört Marokko zur mediterranen Klimazone, südlich davon herrscht Steppenklima vor, das zur Sahara hin in heißes, trockenes Wüstenklima übergeht.

Flora & Fauna
Genauso abwechslungsreich wie das Klima ist die Vegetation Marokkos. Im Norden wachsen geschlossene Wälder und mediterrane Pflanzen. Im Südwesten gedeihen die außergewöhnlichen Arganbäume. Den trockenen Süden lockern grüne Palmenoasen auf. 

Die verschiedenen Naturräume sind Heimat einer vielfältigen, teils seltenen Tierwelt. Wüstenluchse, Berberaffen sowie verschiedene Reptilien und Vogelarten leben unter anderem in den zehn Nationalparks des Landes. 

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