Kasbah & Ksar
- Mächtige Kasbahs in Marokkos Süden
- Authentische Lehmarchitektur Ksar Ait Benhaddou
- Prunkvolle Paläste der Berberfürsten
- Wohn- und Speicherburgen aus Stampflehm
- Beeindruckende Straße der Kasbahs
Straße der Kasbahs & Marokkos Lehmbauten
Mächtige Festungen kennzeichnen die Straße der 1000 Kasbahs. Marokkos Lehmarchitektur ist aber auch in anderen Regionen des Südens allgegenwärtig. Bei Wanderungen oder Ausflügen entdecken Sie zahlreiche, gut erhaltene Kasbahs und ganze Berberdörfer aus Stampflehm.
Ursprünglich bezeichnet das arabische Wort Kasbah eine Zitadelle. Die kleinen, mit Türmen versehenen Festungen dienten einst militärischen Zwecken. Besonders der Sultan Moulay Ismail ließ in Marokko viele Kasbahs zur Kontrolle des Landes und als Abwehr gegen aufständische Berberstämme im Atlasgebirge erbauen. Viele thronen noch heute majestätisch über den grünen Flussoasen.
Ende des 19. Jahrhunderts dehnte sich der Begriff Kasbah auf die aus Stampflehm errichteten Burgen von Berberfürsten aus, die häufig fünf bis sechs Stockwerke umfassen. Bekannte Beispiele sind in Marokko die Kasbahs von Telouet oder Skoura.
Klassisch wird von der Kasbah in Marokko das befestigte Dorf der Berber, das Ksar, unterschieden. Traditionell wohnen hier ganze Berberstämme zusammen. Berühmt ist das zum UNESCO zählende Ksar Ait Benhaddou. Inzwischen hat es sich eingebürgert auch diese Ksur als Kasbahs zu bezeichnen. Ebenso werden einzelne Wohnburgen der Berber „tighremts“ und Speicherburgen „agadir“ unter dem Begriff aufsummiert. Eine Kasbah kann aber auch ein ganzes befestigtes Viertel einer Stadt sein, wie die Kasbah des Oudaias in Rabat.
Weitbekannt für seine traditionelle Lehmarchitektur ist das Ksar Ait Banhaddou. Mehrere Wohnburgen und Speicher fügen sich in dem Dorf ineinander und bilden ein verzweigtes Labyrinth aus Gassen und Mauern. Das UNESCO-Welterbe ist auch das am meisten besuchte Ksar Marokkos.
Möchten Sie die Tagestouristen aus Agadir und Marrakesch vermeiden, planen Sie eine Besichtigung am Morgen oder späten Nachmittag. Hierfür bietet sich eine Übernachtung in gemütlichen Kasbah-Hotels der näheren Umgebung an.
Neben Ait Benhaddou gibt es zahlreiche sehenswerte Alternativen in Marokko. Die Kasbah Télouet verbirgt einen prunkvollen Palast im Inneren der Lehmgebäude. Einst lebten hier 1.000 Menschen. Ein Besuch kann gut in eine Rundreise von Marrakesch oder aus dem Hohen Atlas in die Wüste eingeplant werden.
Sehr authentisch und wenig touristisch ist das Ksar El Khorbat, etwa 50 Kilometer östlich von Tinerhir. Es war einst Hauptort der Ait Morhad Berber. Inzwischen ist es originalgetreu restauriert und beherbergt ein interessantes Museum. Im Drâa-Tal ist das Ksar Tamnougalte mit der Kasbah des Caids ein sehenswertes Ziel. In Skoura lohnt der Besuch der Kasbah Amerhidil aus dem 17. Jahrhundert.
Von Ouarzazate begleitet die Straße der 1000 Kasbahs das Atlasgebirge über Skoura entlang des Dadès-Tals bis zur Todra-Schlucht. Von dort geht es weiter durch die Geröllwüste bis an den Rand des Oasengebiets Tafilalet. Entlang des Weges heben sich immer wieder stolze Lehmfestungen vom rotbraunen Gestein über den Flussoasen empor. Viele alte Wohnburgen der Berber sind heute zu gemütlichen Kasbah-Hotels umgebaut. Andere Gästehäuser sind im traditionellen Stil aus Stampflehm neu errichtet.
Charakteristisch für Marokkos Kasbahs und Ksur ist die Bauweise aus Stampflehm. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Lehmboden, Wasser und Maisstroh. In Holzkisten gefüllt und an der Luft getrocknet entstehen daraus die typisch rotbraunen Mauern. Die traditionelle Bauweise sorgt für ein angenehmes Raumklima, das auch an heißen Sommertagen angenehm kühl bleibt.
Reiseziele mit dem Thema Kasbah & Ksar
Entdecken Sie unsere Reiseziele zu diesem Thema!